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Ent-Chromen ??

Verfasst: Mi 7. Aug 2013, 00:24
von alexamend
habe auf der katana-treff.de Seite gelesen das es möglich sein soll mit geringem aufwand zu ent-Chromen

Ich zitiere mal diese Seite !den Post bitte wieder löschen oder verschieben wenn der hier fehl am Platz sein sollte Danke!
Du brauchst einen handelsüblichen 10-Liter-Eimer.
Fülle ihn mit warmem Wasser.
In das Wasser rührst Du Kochsalz ein, die Menge bestimmt den späteren Stromfluss!
Fange mit wenig Salz an und beobachte den Prozess - wenn es Dir zu langsam geht, Salz während des Prozesses auffüllen.
Dann nimmst Du Dir ein Batterieladegerät, idealerweise 6 / 12 Volt umschaltbar.
6 Volt läuft langsamer ab, 12 Volt geht schneller.
An die Plusklemme kommt das zu entchromende Teil, am besten mit einem starken Draht,
weil die Klemmen sich mit auflösen.
An den Minuspol hängst Du ein beliebiges Blechteil, wo sich der Chrom ablagert.
Beide Teile hängst Du in die Lösung, Ladegerät an und los geht´s.
Jetzt kannst Du den Chrom schön wandern sehen.
Das Wasser kannst Du später einfach in den Abfluß geben,
es ist ja nur Wasser und Salz, die Metallpartikel lagern sich ja am Blech ab.
Danach einfach grundieren und Lackieren.
geht das den überhaupt oder ansatzweise ?
und nach dem reinigen das Original wieder in die andere Richtung denn wenn der Chrome runter geht, geht der ja auch wieder drauf :?: oder nicht

Oder ich was nicht verstanden / kapiert :?: :idea:

Gruß Alex

Re: Ent-Chromen ??

Verfasst: Mi 7. Aug 2013, 13:19
von katana1135
Zunächst ist beim Verchromen darauf zu achten, welches Material verchromt wird. Die Materialien reagieren unterschiedlich und müssen entsprechend vorbehandelt werden. Zudem ist der Chrom von sich aus nicht für den Glanz verantwortlich, sondern eine entsprechende Sperr- bzw. Trägerschicht unter dem Chrom.

In der Regel ist das Grundmaterial zunächst verkupfert, anschließend vernickelt und dann verchromt. Den Chrom selbst kann man relativ einfach lösen (entchromen). Hierfür wird in der Regel bei Stahl und Buntmetall Salzsäure in der Elektrolyse verwendet. Dieses funktioniert dann wie oben bereits beschrieben. Das Werkstück ist an die Anode anzubringen und der Chrom löst sich ab. Allerdings sollte man den Vorgang unbedingt im Auge behalten, da das Werkstück sehr schnell beschädigt werden kann. So sind z.B. die Gewinde bei übertriebenem Einsatz schnell hinüber. Das Verdampfen der Salzsäure kann man unterbinden, wenn man etwas Pril hinzufügt.

Entchromen mit Natronlauge ist ebenfalls möglich. Dafür ist allerdings ein Gleichrichter mit entsprechender Leistung erforderlich. Bei den wenigsten vermutlich vorhanden.

Um das Trägermaterial, den Nickel, zu entfernen, bedarf es größeren Aufwand. Hier ist die Chemieküche des Fachbetriebs erforderlich. Verschiedene Chemikalien sind als Privatperson nicht erhältlich.

Wenn der Chrom abblättert, löst sich auch das Trägermaterial. Also wird bei einer sehr zerstörten Verchromung mit dem einfachen Entchromen vermutlich keine dolle Lösung in der Oberfläche zu erzielen sein.


Wer nun glaubt, dass umgekehrt der Chrom mit entsprechender Optik auch wieder auf dem gleichen Weg auf das Werkstück zurückkommt, ist auf dem Holzweg. So einfach ist das Verchromen nicht. Chrom scheidet sich nicht ab, sondern resultiert aus einer Lösung. Daher wird in einer entsprechenden Lösung eine Bleianode eingehangen. In der Elektrolyse wird der Chrom von einem dreiwertigen Chrom (Anode) zu einem sechswertigen Chrom (Lösung) und an dem Werkstück wieder zu einem dreiwertigen Chrom.


Verchromen funktioniert also nicht mit einer Kochsalzlösung und einer Chromstoßstange in der Badewanne. Zudem fehlt der entsprechende Unterbau von Sperr- und Trägerschicht.