Schwimmsattelbremse Suzuki GSX 750 S Katana
Schwimmsattelbremse Suzuki GSX 750 S Katana
Hallo.
In letzter Zeit habe ich immer wieder Probleme damit, dass die vordere Bremse nicht richtig löst, wenn man den Bremshebel loslässt. Wenn ich die freie Drehbarkeit mit zwei anderen Motorrädern, jeweils mit Festsattelbremse vergleiche, geben diese Festsattelbremsen das Vorderrad viel besser frei. Ich habe mir diese Schwimmsattelbremse nun genauer angesehen. Bei Betätigung des einseitigen Kolbens zieht die Gegenkraft den Sattel mit dem festen Bremsbelag gegen die Bremsscheibe. Was ich nicht verstehe ist, welche Gegenkraft diesen Festbelag nach Lösen der Bremse wieder so von der Scheibe abhebt, dass dieser nicht mehr an der Scheibe schleift. Nun bin ich beim googeln auf folgende Patentanmeldung gestoßen: http://www.patent-de.com/20071025/DE102006018953A1.html . Daraus würde ich schließen, dass konstruktionsbedingt der feste Bremsbelag immer an der Bremsscheibe schleift, dies also ein konstruktionsbedingter Nachteil der Schwimmsattelbremse ist. Deshalb wäre ein Vergleich der freien Drehbarkeit des Vorderrads zwischen Motorrädern mit Schwimmsattel gegen Motorräder mit Festsattelbremse von vornherein unsinnig. Diese Patentanmeldung ist nach langer Suche allerdings der einzige Hinweis darauf. Andere Quellen (z.B.: https://www.at-rs.de/Schwimmsattelbremse.html) gehen durchaus davon aus, dass sich beim Lösen der Bremse auch zwischen dem festen Bremsbelag und der Scheibe wieder ein Lüftspiel einstellt. Was ist nun richtig?
Gruß
Dieter
In letzter Zeit habe ich immer wieder Probleme damit, dass die vordere Bremse nicht richtig löst, wenn man den Bremshebel loslässt. Wenn ich die freie Drehbarkeit mit zwei anderen Motorrädern, jeweils mit Festsattelbremse vergleiche, geben diese Festsattelbremsen das Vorderrad viel besser frei. Ich habe mir diese Schwimmsattelbremse nun genauer angesehen. Bei Betätigung des einseitigen Kolbens zieht die Gegenkraft den Sattel mit dem festen Bremsbelag gegen die Bremsscheibe. Was ich nicht verstehe ist, welche Gegenkraft diesen Festbelag nach Lösen der Bremse wieder so von der Scheibe abhebt, dass dieser nicht mehr an der Scheibe schleift. Nun bin ich beim googeln auf folgende Patentanmeldung gestoßen: http://www.patent-de.com/20071025/DE102006018953A1.html . Daraus würde ich schließen, dass konstruktionsbedingt der feste Bremsbelag immer an der Bremsscheibe schleift, dies also ein konstruktionsbedingter Nachteil der Schwimmsattelbremse ist. Deshalb wäre ein Vergleich der freien Drehbarkeit des Vorderrads zwischen Motorrädern mit Schwimmsattel gegen Motorräder mit Festsattelbremse von vornherein unsinnig. Diese Patentanmeldung ist nach langer Suche allerdings der einzige Hinweis darauf. Andere Quellen (z.B.: https://www.at-rs.de/Schwimmsattelbremse.html) gehen durchaus davon aus, dass sich beim Lösen der Bremse auch zwischen dem festen Bremsbelag und der Scheibe wieder ein Lüftspiel einstellt. Was ist nun richtig?
Gruß
Dieter
Re: Schwimmsattelbremse Suzuki GSX 750 S Katana
In der Praxis funktioniert beides, wenn also die Bremse bei einem 35 jährigen Bike nicht richtig löst ist eine Revision der Bremszangen angesagt. Tausch Dichtring und Manschette und dann wirds auch wieder bremsen
No panic, its japanic
Re: Schwimmsattelbremse Suzuki GSX 750 S Katana
Hallo Dieter,
bei den schwimmenden Sätteln, also ein Kolben, sowie auch bei den Festsättel wird nach einer Bremsung der Kolben durch den quadratischen Dichtring leicht zurück gedrückt.
Deshalb ist bei der Einkolbenzange der Dichtring dicker Ausgeführt, da hier der schwimmende Teil ja auch auf der Gegenseite wieder von der Bremsscheibe abrücken soll, dies wird auch durch die minimale Unwucht, die jede Bremsscheibe hat, unterstützt.
Nun dies funktioniert solange einwandfrei, soweit alle Komponenten, das heißt der Kolben und aber auch die beiden Führungsstifte leichtgängig sind! Und da liegt oft der "Hase im Pfeffer", die Stifte sind im laufe der Zeit schon mal angegammelt und schon schleift die eine Seite an der Scheibe! Oder in der Dichtringnut im Zylinder ist das Aluminium angelaufen und quetscht den Dichtring gegen den Kolben, somit wird dem auch die Leichtgängigkeit genommen.
Wie Loon schon geschrieben ist dann eine Revision fällig.
Viel Spaß beim Schrauben
Chris
bei den schwimmenden Sätteln, also ein Kolben, sowie auch bei den Festsättel wird nach einer Bremsung der Kolben durch den quadratischen Dichtring leicht zurück gedrückt.
Deshalb ist bei der Einkolbenzange der Dichtring dicker Ausgeführt, da hier der schwimmende Teil ja auch auf der Gegenseite wieder von der Bremsscheibe abrücken soll, dies wird auch durch die minimale Unwucht, die jede Bremsscheibe hat, unterstützt.
Nun dies funktioniert solange einwandfrei, soweit alle Komponenten, das heißt der Kolben und aber auch die beiden Führungsstifte leichtgängig sind! Und da liegt oft der "Hase im Pfeffer", die Stifte sind im laufe der Zeit schon mal angegammelt und schon schleift die eine Seite an der Scheibe! Oder in der Dichtringnut im Zylinder ist das Aluminium angelaufen und quetscht den Dichtring gegen den Kolben, somit wird dem auch die Leichtgängigkeit genommen.
Wie Loon schon geschrieben ist dann eine Revision fällig.
Viel Spaß beim Schrauben
Chris
"...schön, so Oldschool zu sein!!
Nix Fahrmodi, Quickshift, ABS und so´n Schnickschnack!!"
Nix Fahrmodi, Quickshift, ABS und so´n Schnickschnack!!"
Re: Schwimmsattelbremse Suzuki GSX 750 S Katana
Danke für die Beiträge!
Die Bremssättel und die Bremspumpe hatte ich letztes mit Reperatursätzen überholt. Trotzdem trat das Problem am Saisonende wieder auf. Ich vermute das Problem in den Gleitachsen. Die Gleitachsen bestehen aus Stahl, die Führungen anscheinend aus Aluminium. Jedenfalls sprach ein in die Führungen eingeführter Magnet nicht an. Dies wäre eine ungewöhnliche Materialkombination, die zum Fressen neigt. Welches Gleit- bzw. Schmiermittel sollte ich hier verwenden? Das Werkstatthandbuch der GSX 750 spricht von "Bremsbelagplattenfett-99000 25100". Die Internetrecherche ergab keine eindeutigen Ergebnisse. Einige empfehlen Kupfer- oder Keramikpaste, andere ATE-Bremszylinderpaste, wieder andere Silikonfett oder Lagerfett, wobei ich nicht weiß, auf welche Bremsen sich diese Empfehlungen beziehen. Vielleicht haben andere Bremsen anderer Hersteller andere Materialkombinationen?
Danke
Dieter
Die Bremssättel und die Bremspumpe hatte ich letztes mit Reperatursätzen überholt. Trotzdem trat das Problem am Saisonende wieder auf. Ich vermute das Problem in den Gleitachsen. Die Gleitachsen bestehen aus Stahl, die Führungen anscheinend aus Aluminium. Jedenfalls sprach ein in die Führungen eingeführter Magnet nicht an. Dies wäre eine ungewöhnliche Materialkombination, die zum Fressen neigt. Welches Gleit- bzw. Schmiermittel sollte ich hier verwenden? Das Werkstatthandbuch der GSX 750 spricht von "Bremsbelagplattenfett-99000 25100". Die Internetrecherche ergab keine eindeutigen Ergebnisse. Einige empfehlen Kupfer- oder Keramikpaste, andere ATE-Bremszylinderpaste, wieder andere Silikonfett oder Lagerfett, wobei ich nicht weiß, auf welche Bremsen sich diese Empfehlungen beziehen. Vielleicht haben andere Bremsen anderer Hersteller andere Materialkombinationen?
Danke
Dieter
Re: Schwimmsattelbremse Suzuki GSX 750 S Katana
Die Materialkombination Alu- Stahl ist eigentlich weit verbreitet und frisst bei ausreichender Schmierung auch nicht an. Denk nur mal an die Kolben in deinem Moped. Alu für Bremszangen bietet sich auch aus Gewichtsgründen an, Stichwort ungefederte Masse. Bei Grosserien- Autos sind die Zangen aus Guss und glaub mir, das ist auch nicht besser!
Dass die Gleitstifte aus Stahl sind hat mit der Festigkeit zu tun, das Ganze soll ja ordentlich zusammenhalten und über viele Jahre seinen Dienst tun.
Eine Ferndiagnose wieso das bei dir nicht mehr einwandfrei der Fall ist, ist schwierig. Wenn man die Teile nicht sieht und das Vorleben nicht kennt fischt man im Trüben.
Zum Fett: es gibt Schmierstoffe die waschen schneller aus als andere, z.T. sind die auf Seifenbasis und drum entsprechend anfällig auf Wasser. Zudem werden Bremsen heiss, von daher ist Kupferpaste eine gute Wahl. Temperaturfest und ein guter Korrosionsschutz.
Ich musste auch schon mal den Kolben ersetzten um eine Bremse zu retten, dies allerdings bei einer CB 750 und nicht bei einer Kati.
Aber eben, der Teufel ist ein Eichhörnchen!
Dass die Gleitstifte aus Stahl sind hat mit der Festigkeit zu tun, das Ganze soll ja ordentlich zusammenhalten und über viele Jahre seinen Dienst tun.
Eine Ferndiagnose wieso das bei dir nicht mehr einwandfrei der Fall ist, ist schwierig. Wenn man die Teile nicht sieht und das Vorleben nicht kennt fischt man im Trüben.
Zum Fett: es gibt Schmierstoffe die waschen schneller aus als andere, z.T. sind die auf Seifenbasis und drum entsprechend anfällig auf Wasser. Zudem werden Bremsen heiss, von daher ist Kupferpaste eine gute Wahl. Temperaturfest und ein guter Korrosionsschutz.
Ich musste auch schon mal den Kolben ersetzten um eine Bremse zu retten, dies allerdings bei einer CB 750 und nicht bei einer Kati.
Aber eben, der Teufel ist ein Eichhörnchen!
No panic, its japanic
Re: Schwimmsattelbremse Suzuki GSX 750 S Katana
Zur Ergänzung und Vervollständigung:
Ursache für die nicht lösenden Bremsen waren nicht die Bremssättel, die ich natürlich auch überholt hatte. Sondern ein zusitzende Bohrung in der Bremspumpe, durch die die Bremsflüssigkeit zurückfließen sollte. Nachdem ich diese wieder frei gemacht hatte, lösten auch die Bremsen wieder.
Gruß
Dieter
Ursache für die nicht lösenden Bremsen waren nicht die Bremssättel, die ich natürlich auch überholt hatte. Sondern ein zusitzende Bohrung in der Bremspumpe, durch die die Bremsflüssigkeit zurückfließen sollte. Nachdem ich diese wieder frei gemacht hatte, lösten auch die Bremsen wieder.
Gruß
Dieter
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